BAD GOISERN - 23.8. bis 26.8.2009


23.8.2009
Es treibt uns wieder hinaus - in die große, weite Welt. Diesmal steht die Gegend rund um Bad Goisern im Mittelpunkt unseres Interesses. Heute geht es allerdings nur bis Bad Ischl, wo wir uns wieder auf dem Parkplatz der Rettenbachmühle häuslich einrichten. Da wir den Weg zur Rettenbach Alm bereits bestens kennen, nehmen wir uns die Mitteralm vor. 2,5 Stunden steht auf dem Wegweiser – allerdings wissen wir nicht, dass es 2,5 Stunden immer bergauf sind. Der Weg im Wald wird immer unheimlicher, die neuen Wanderschuhe sind noch nicht so richtig eingegangen, mit jedem Höhenmeter mehr wird es immer kälter und so beschließen wir – völlig untypisch, noch vor erreichen des Zieles, umzukehren. Erst beim bergab marschieren merken wir, wie steil es bergab geht, bzw. vorher bergauf ging. Als Lohn für die Anstrengung wartet der Wirt der Rettenbachmühle mit Backhenderl und Gordon Bleu auf und schnell sind die Strapazen vergessen.

 

24.8.2009
Was für ein Tag! Sonne satt und angenehme, spätsommerliche Temperaturen. Das ideale Wetter für unser heutiges Ziel, den Predigstuhl bei Bad Goisern. Wir fahren die paar Kilometer bis zum Berghof am Predigtstuhl und beziehen auf knapp 900 Metern Seehöhe Quartier für die nächsten 24 Stunden. (Hoffentlich wir die kommende Nacht nicht extrem kalt!) Vom Berghof geht es zunächst steil bergan aber nach gute 1 ½ Stunden haben wir den Gipfel erreicht. Es bietet sich uns ein unvergleichliches Panorama. Von Bad Ischl im Osten über den Dachsstein bis weit hinein ins Steirische reicht der Blick. Wir steigen 500 Meter ab und gelangen so zum Goiserer Höhenweg. Dieser führt mitten durch die lotrechten Abbrüche der „ewigen Wand“ und in weiterer Folge uns zurück zu unserem Ausgangspunkt beim Berghof am Predigtstuhl. Nach einer Dusche nehmen wir in luftiger Höhe unser Abendessen ein und genießen eine wunderbare, laue, sternenklare und absolut ruhige Nacht.

 
 
 
 

25.8.2009
So gut ausgeschlafen sind wir fit für neue Abenteuer. Heute fahren wir mit der Gosaukammbahn bis auf knapp 1500 m hoch und gehen auf dem Austriaweg bis zur Körnerhütte. Laut Beschreibung ein roter Weg – mittelschwer – so um die 1 ½ Stunden – aber so was haben wir ja schon oft gemacht. Je länger die Wanderung dauert um so mehr zweifeln wir an der rechten Einordnung. Rot, mittelschwer, ok, aber das ist nicht mittelschwer, das ist richtig heftig. Als wir nach knapp 2 Stunden die Stuhlam erreichen, weist das Schild zur Gosaukammbahn (also der Weg den wir gerade gekommen sind) die Farbe schwarz auf – also sehr schwer. Ja, so haben wir das auch empfunden. Allein, die Ausblicke ins Lammertal und auf die umgebenden Berge des Gosaukammes und des Dachsteins sind all die Anstrengungen wert. Über allem thront die Bischofsmütze mit knapp 2500 m – ein wahres Bilderbuchpanorama – fast schon kitschig. Als wir am späten Nachmittag wieder bei der Talstation der Gosaukammbahn ankommen, beschließen wir kurzerhand bis nach Strobl zu fahren, wo wir morgen – so das Wetter mitspielt – einen netten, aber vor allen Dingen ebenen Spaziertag einlegen werden. Die letzten 3 Tage waren großartig – aber eben doch ein klein wenig strapaziös.

 
 
 

26.8.2009
Die gestrigen Strapazen verhalfen uns zu einem wunderbaren Schlaf. Würde der Muskelkater in der Oberschenkelmuskulatur uns nicht eines Besseren belehren, man möchte glauben, gestern einen Ruhetag eingelegt zu haben. Aber jeder Schritt erinnert noch an die gestrige (Tor)Tour. So liegt es nahe, dass wir uns für heute einen gemütlichen Spazierweg aussuchen. Entlang der Ischler Ache spazieren wir Richtung Bad Ischl und nach einer guten Stunde hat auch der Muskelkater klein beigegeben. Die Ischler Ache ist ein glasklares, kaltes Gewässer, in welchem besonders Bach- und Regenbogenforellen als auch Äschen sehr gut gedeihen und an vielen Stellen kann man die kapitalen Flossenträger bewundern. Den Rückweg treten wir am Nordufer der Ache an und entdecken so einen für uns neuen, wunderbaren Wanderweg, welchen wir zukünftig sicher noch das ein oder andere Mal gehen werden. 

Diese letzten vier Tage waren wirklich was Besonderes. Die Vielfalt der Landschaften auf kleinstem Raum, eben rund um Bad Goisern, ist unglaublich. Wir haben viele gesehen, das meiste aber noch nicht. Somit steht für uns fest, dass wir dieses Gebiet (zumindest) ein weiteres Mal heimsuchen werden.